Fragen und Antworten
zum Thema „Sarg“
Viele Menschen haben Fragen zu Särgen und rund um das Thema Bestattung. Wir haben einige der gängigsten Fragen mal beantwortet. Tippen oder klicken Sie einfach auf die Frage, um die entsprechende Antwort zu lesen.
Früher wurden Särge aus verschiedenen Materialien hergestellt, darunter Stein, Keramik oder Metall. Heutzutage ist das anders: In Deutschland regeln Umweltschutzbestimmungen, dass Särge für die Bestattung aus Holz sein müssen. Zusätzlich muss das Material leicht verrotten; es dürfen also nur spezielle Lacke und Versiegelungen verwendet werden.
In Ausnahmefällen sind Bestattungen im Leichentuch oder Metallsarg möglich. Bestattungen im Leichentuch sind der muslimischen Glaubensgemeinschaft vorbehalten, Metallsärge dürfen nur in Gruften beigesetzt werden.
Auch für die Feuerbestattung ist ein Holzsarg das Produkt der Wahl.
Eine Alternative zum klassischen Vollholz-Sarg ist ein Modell aus lignoboard. Dabei handelt es sich um einen Holzwerkstoff, bei dem Reste aus der Schnittholzproduktion (aus Sägewerken) zu homogenen Platten verarbeitet werden. lignoboard-Särge wurden für die Kremation entwickelt.
Die einzelnen Sargmodelle aus unserer Sargfabrik variieren in Länge, Breite und Höhe. Die Standardmaße von Särgen betragen zwischen ca. 185-205 cm Länge, 50-75 cm Breite und 60-75 cm Höhe. Grundsätzlich ist es auch möglich, größere Särge herzustellen, wenn die körperlichen Maße des Verstorbenen dies erfordern. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass die Bestattungsverordnungen einzelner Bundesländer Höchstmaße für Särge vorgeben, die nicht überschritten werden dürfen. Begründet wird die Größenbeschränkung unter anderem mit der körperlichen Belastung für die Sargträger und den begrenzten Grabflächen auf Friedhöfen. Bei Feuerbestattungen konnten überbreite Särge früher ebenfalls zu Problemen führen, denn die Türen für die Verbrennungsöfen hatten nur eine kleine Öffnung. Heutzutage gibt es einige Krematorien, die auch sehr große Särge kremieren können.
Grundsätzlich können Särge aus allen gewachsenen Holzarten sowohl für die Feuer- als auch für die Erdbeisetzung verwendet werden.
Ein Sarg stellt ja das letzte Transportgefäß dar, das den Körper eines verstorbenen Menschen vom Sterbeort zum Grab schützend begleitet - auch im Feuer eines Krematoriums. Ebenso wie bei der Erdbeisetzung werden Särge mit einer hohen Widerstandskraft (z.B. dickwandige Harthölzer) auch von den Krematorien sehr geschätzt, da sie aus mehreren Gründen vorteilhaft für den Verbrennungsprozess sind.
Trotzdem werden vielfach bei Feuerbestattungen sehr einfache Holzsärge verwendet. Hierfür sind in engem Austausch mit den Krematorien unsere Särge aus lignoboard speziell entwickelt worden. Da nur das Verbrennungsverhalten nicht aber das Verrottungsverhalten dieses Materials bekannt ist, sollten Särge aus lignoboard nur bei einer Feuerbestattung eingesetzt werden.
Bei einer Erdbestattung wählt man tendienziell stabilere Särge (dickwandigeres Holz) als bei einer Feuerbestattung. Dies hängt damit zusammen, dass man oft den Zeitpunkt des Sargeinbruchs im Erdreich aufgrund eines ungewissen Zersetzungsprozesses möglichst weit in die Zukunft verlagern möchte.
Die Verwendung von zwei Särgen kann zwar individuell vereinbart werden, ist aber in der Regel nicht üblich. Da der repräsentative Sarg aus hygienischen Gründen nach der Aufbahrung nicht noch einmal verwendet werden kann, wird in der Regel auf die Verwendung von zwei verschiedenen Särgen verzichtet.
Dies ist auf die Sargpflicht zurückzuführen. In Deutschland muss jeder Tote in einem verschlossenen Sarg bestattet werden. Dies gilt auch für die Feuerbestattung.
Bei der Erdbestattung wird der Sargdeckel fest verschraubt. Dies ist unter anderem in der Wahrung der Totenruhe begründet. Auf den teils langen Wegen von der Kapelle des Friedhofs, in der die Trauerfeier stattfindet, bis zur letzten Ruhestätte werden Särge zumeist auf offenen Wagen transportiert. Ist der Sargdeckel nicht verschraubt, kann dieser während des Transports klappern. Beim Herablassen des Sarges in die ausgehobene Grube könnte es zudem passieren, dass der Sargdeckel verrutscht. Um das zu vermeiden, wird der Deckel fest verschlossen.
Auch Verbrennungssärge werden fest verschlossen. Dies dient vor allem dazu, die Gefahr einer Verwechslung auszuschließen. Jeder Verstorbene erhält eine individuelle Nummer. Für die spätere zweifelsfreie Identifizierung wird ein Schamottstein mitverbrannt, auf dem diese Nummer angebracht ist. Nach der Verbrennung bleibt der Stein in der Asche zurück, sodass auch nachträglich die Asche dem Verstorbenen zugeordnet werden kann.
Wie lange ein Sarg hält, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum einen ist das Holz ausschlaggebend, aus dem der Sarg gefertigt ist. Sehr harzhaltige Nadelhölzer oder robustes Eichenholz sind wesentlich langlebiger als Hölzer, die kein Harz enthalten. Auf Friedhöfen mit kurzen Liegefristen von zehn bis zwölf Jahren dürfen deshalb keine Eichensärge verwendet werden. Stattdessen werden die Verstorbenen in Pappelsärgen bestattet, da diese schneller verrotten. Zum anderen spielt die Bodenbeschaffenheit eine Rolle. Nach etwa einem bis drei Jahren kann der Sargdeckel langsam nachgeben. Nach und nach fällt dann der ganze Sarg in sich zusammen. Dies bemerkt man von außen, wenn plötzlich eine Kuhle entsteht. Kuhlen, die innerhalb des ersten Jahres auftreten, sind aber darauf zurückzuführen, dass sich das Erdreich setzt und durch Witterungsbedingungen verdichtet.
Es ist weit verbreitet, einem geliebten Angehörigen Dinge mit ins Grab zu geben. Dies kann ein Familienfoto sein, der Ehering, das Lieblingsbuch oder ein anderer besonderer Gegenstand, der im Leben des Verstorbenen eine wichtige Rolle gespielt hat. Viele Beigaben dienen der Erinnerung, andere entspringen dem Wunsch, dass der Tote es auch auf seiner letzten Reise noch komfortabel haben soll. So landen schon einmal gestrickte Socken im Sarg, wenn der Liebste zu Lebzeiten immer kalte Füße hatte, oder ein Rätselheft, damit es dem Verstorbenen nicht zu langweilig werden möge. Die meisten Beigaben stellen kein Problem dar.
Dennoch gibt es Dinge, die nicht mit in den Sarg dürfen. Dies sind vor allem solche Gegenstände, welche die sogenannte Ruhefrist verlängern würden, indem sie den Zersetzungsprozess verlängern. Dies gilt beispielsweise für Kleidung mit einem hohen Anteil an Kunstfasern. Auch Dinge, die Boden und Grundwasser schädigen könnten, sind nicht gestattet. Generell sind die Einschränkungen bei Erdbestattungen weniger restriktiv als bei Feuerbestattungen. Verboten sind bei jeder Bestattungsform Dinge, welche die Würde des Verstorbenen herabsetzen.
Ein Sarg muss von innen nicht geschmückt werden. Üblich ist jedoch, dass der Tote auf einer Matratze liegt. Der Kopf wird auf einem Kissen gebettet und auch ein Tuch über dem Verstorbenen gehört oft zur Ausstattung. Wird der Verstorbene aufgebahrt, kann zudem der Sargdeckel von innen verkleidet werden. Nötig ist dies jedoch nicht, bei Feuerbestattungen wird häufig komplett auf die Innenausstattung verzichtet. Der Sarg muss allerdings so beschaffen sein, dass keine Flüssigkeiten austreten können. Um dies zu gewährleisten, verwendet man entweder eine undurchlässige Folie oder eine saugfähige Unterlage, die mit Hohlfasern, Sägespänen oder Papierschnipseln gefüllt ist. Zusätzlich kann ein spezieller Lack für den Sargboden verwendet werden, der diesen zusätzlich abdichtet.
Grundsätzlich besteht in Deutschland die Sargpflicht. Jeder Verstorbene muss also in einem geeigneten Sarg bestattet werden. Ausnahmen gibt es aber aus religiösen Gründen. So dürfen Muslime in einigen Bundesländern bereits ohne besonderen Antrag im Leinentuch beerdigt werden. In anderen Bundesländern ist dies auf Antrag möglich. Für den Transport zum Friedhof wird aus hygienischen Gründen dennoch ein Sarg benötigt.
Ein normaler Holzsarg wiegt je nach Material und Ausstattung zwischen 40 und 140 Kilogramm. Bei einer Kremierung werden der Sarg und der Verstorbene gemeinsam verbrannt. Es bleiben etwa zwei bis vier Kilogramm Asche zurück. Die Asche wird anschließend in einer Urne versiegelt.
Grundsätzlich können mehrere Särge in einem Grab bestattet werden. Dies ist je nach Größe des Grabes entweder übereinander oder nebeneinander möglich. So können zwei oder mehr Särge in einem Grab bestattet werden. Ist das Grab breit genug für zwei Särge, werden die ersten zwei Särge tiefer in die Erde eingebracht. Anschließend können zwei weitere Särge in einer geringeren Tiefe darüber beerdigt werden. Ist die Beisetzung des ersten Sarges schon so lange her, dass dieser komplett zerfallen ist, kann an dieser Stelle einfach ein neuer Sarg eingesetzt werden. Problematisch ist dies allerdings, wenn zwar die unteren Särge zerfallen, die darüber liegenden aber noch intakt sind. Nicht alle Friedhöfe nehmen in einem solchen Fall eine Umpositionierung vor.
In der Tat ist die Sargherstellung wahrscheinlich das zweitälteste Gewerbe der Welt. Der Markt ist stabil und berechenbar: Rund 1% der Gesellschaft verstirbt jährlich. Tatsächlich ist das Geschäft aber weit weniger sicher als man annehmen möchte, denn es gibt einen hohen Wettbewerb. Seit der Öffnung des Eisernen Vorhangs sind die meisten Sargfabriken Deutschlands dem Wettbewerb aus Osteuropa erlegen. Insofern sehen wir uns als Sarghersteller in Berlin als Relikt einer aussterbenden Rasse. Eine Art Dinosaurier. Denn nennenswerte Sarghersteller gibt es nur noch eine Handvoll in Deutschland.
Es gibt die Sargpflicht in Deutschland, d.h. jeder Mensch muss in einem Sarg bestattet werden, auch bei einer Kremierung. Der Sarg verbrennt mit und bildet zusammen mit den menschlichen Überresten die Asche, die in die Urne kommt. Für eine Kremierung empfehlen wir einen unserer Särge aus lignoboard. Übrigens: Sie bekommen auch Urnen bei uns.